Alle Acht-ung: Djokovic beendet Jahr zum 8. Mal als Nummer 1
Schon vor Beginn der Off-Season steht fest, dass Novak Djokovic seinen Rekord als Nummer eins der Welt am Jahresende ausbauen und zum insgesamt achten Mal an der Spitze des ATP-Rankings überwintern wird. Und mit 400 Wochen am Tennisthron steht der 24-fache Grand-Slam-Champion unmittelbar vor einem weiteren imposanten Meilenstein. Doch auch andere bemerkenswerte Bestmarken konnte der Serbe in den letzen Tagen knacken.
Fedal gingen fünfmal als Nummer eins in die Pause
Nach dem hart umkämpften 7:6 (4), 6:7 (1), 6:3 gegen Holger Rune zum Auftakt der ATP Finals in Turin kann Novak Djokovic in diesem Jahr nicht mehr von der Spitze der Weltrangliste verdrängt werden.
Damit baut der Serbe seinen Rekord als Nummer eins am Saisonende aus, bereits im letzten Jahr hatte er diesen Meilenstein zum siebten Mal erreicht und gleichzeitig Pete Sampras überflügelt, der sechsmal am Tennisthron überwintert hatte. Rafael Nadal, Roger Federer und Jimmy Connors war dieses Kunststück jeweils in fünf Spielzeiten gelungen.
Letztes Saisonziel bereits erreicht
„Das bedeutet mir logischerweise enorm viel", freute sich der 36-Jährige nach der Partie am Sonntag gegen den jungen Dänen. „Man konnte ja sehen, dass am Court jede Menge Emotion gelegen ist. Ich wollte dieses Match unbedingt gewinnen, um mir diese Last von meinen Schultern zu nehmen."
Mit dem Masters-Titel von Paris-Bercy, dem von der Konkurrenz ebenfalls unerreichten 40. Sieg bei einem ATP1000-Event, habe er um seine Ausgangsposition im Rennen um das Top-Ranking gewusst.
2023 in der Halle noch ungeschlagen
Doch damit der Rekorde nicht genug: Mit 193 gewonnen und nur 48 verlorenen Matches in der Halle hält der Superallrounder nun sowohl Indoor, als auch auf Freiplätzen, Hardcourt, Sand und Rasen bei einer Siegquote von jeweils über 80 Prozent. Auf überdachten Courts liegen nur John McEnroe, Ivan Lendl, Jimmy Connors, Roger Federer und Björn Borg vor Djokovic. Allerdings gibt es heute nicht mehr so viele Hallenturniere wie in den Ären der erwähnten Ikonen, von denen auch keiner in allen fünf Kategorien ein Percentage von über 80 aufweist.Mittlerweile kann der Rechtshänder auf zwölf Indoor-Siege en suite zurückblicken, die letzte Niederlage in der Halle hatte er ausgerechnet gegen Holger Rune vor genau einem Jahr im Finale von Paris-Bercy erlitten. Und davor? Waren 13 Erfolge in Serie unter Deckenflutlichtern zu Buche gestanden.
Eigenen Altersrekord mehrfach gebrochen
Djokovic wird am kommenden Montag zum 400. Mal ganz oben im ATP-Computer geführt und hat dann ganze 90 Wochen Vorsprung auf Roger Federer, dem zweiten Mann auf dieser Liste, der seinerseits 310 Wochen als Weltranglistenerster geführt wurde.
Mit 36 Jahren ist der 97-fache Gewinner eines ATP-Turniers auch die älteste Nummer eins am Saisonende. Die alte Bestmarke hielt ebenfalls Djokovic 2021 mit 31 Jahren, damals schlug er seinen Altersrekord von 2020 mit 33 Jahren.
Um die Position nun wiederzuerlangen, war die Rechnung einfach: Djokovic hätte lediglich einen Sieg benötigt oder auf eine Niederlage seines einzigen Widersachers Carlos Alcaraz hoffen müssen. Bevor der Spanier überhaupt erstmals den Platz im Turiner Pala Alpitour betrat, hatte der Branchenprimus seinen Teil der Vorgaben bereits erfüllt, auch wenn er am Eröffnungstag leiden musste.
Hart, eng und hochklassig
Rune konnte Djokovic schon in der Vergangenheit vor große Schwierigkeiten stellen. Bevor der Routinier vor zehn Tagen im Viertelfinale von Paris-Bercy den Young Gun mit 7:5, 6:7 (3), 6:4 in die Schranken wies, hatte dieser die vorangegangenen zwei Vergleiche jeweils in drei Sätzen für sich entschieden.
Auch in Turin ging es wieder eng her. Djokovic holte sich nach Break-Rückstand den ersten Durchgang, verlor danach den zweiten ebenso knapp und lag in der Entscheidung 2:0 voran, doch Rune kämpfte sich immer wieder zurück. Nach drei Stunden und vier Minuten servierte Djokovic bei 5:3 ohne einen Punkt im finalen Aufschlagspiel abzugeben aus.
Zukunft als Rune-Coach?
Im Anschluss deutete Djokovic dann an, Rune eventuell eines Tages selbst zu coachen. „Der Gedanke ist vielleicht noch weit hergeholt. Aber Wissen kann auch ein Fluch sein, wenn man es nicht weitergibt." Immer wieder hat der rein sportlich betrachtet unbestritten größte Spieler aller Zeiten seine Sympathien gegenüber dem nicht minder zur Polarisierung neigenden Supertalent bekundet.
Jedenfalls wurden die Auftaktgegnern der ATP Finals schon mehrmals gemeinsam am Trainingsplatz gesichtet. Und logistisch wäre eine derartige Zusammenarbeit allemal bewältigbar, leben doch die die beiden Stars unterschiedlicher Generationen doch beide im überschaubaren Monaco.