Ursprünglich als dritte Partie im Programm angesetzt, wurde das Erstrundenduell in der Gruppe A zwischen Katar und Ecuador vorgezogen und als echtes Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 festgelegt. Nach einem kurzen Showspektakel mit den Popgrößen Shakira, Black Eyed Peas und Jungkook treffen die Gastgeber und die Südamerikaner am Sonntag, den 20. November, um 17:00 Uhr MEZ, im al-Bayt Stadion aufeinander.
Die 60.000 Zuschauer fassende Arena in der nordkatarischen Küstenstadt al-Chaur, rund 50 Kilometer von der Metropole Doha entfernt, wurde eigens für die Endrunde gebaut. Angelehnt an die traditionellen, al-Bayt genannten Nomadenzelte, besticht der Bau durch seine außergewöhnliche Dachkonstruktion.
Im FIFA-Ranking liegt Katar auf Platz 50, sechs Positionen hinter Ecuador. Dennoch gehen die Mannen aus dem Andenstaat als Favoriten ins Spiel, beide Mannschaften müssen allerdings über sich hinauswachsen, um aus der Gruppe mit den Niederlanden und dem Senegal ins Achtelfinale aufzusteigen.
Katar hat in diesem Kalenderjahr von neun Spielen fünf gewonnen und nur eines verloren, doch war Chile mit Platz 29 in der Weltrangliste der mit Abstand bestklassierte Testgegner. Ecuador lief 2022 zehnmal auf und musste sich ebenfalls nur einmal geschlagen geben. Das Hochland hatte allerdings auch schwere Qualifikationsspiele auf der Agenda, den beiden WM-Favoriten Brasilien und Argentinien rang man jeweils ein Remis ab.
Bisher gab es drei Freundschaftsspiele zwischen diesen Nationen, beide Auswahlen feierten dabei jeweils einen Sieg, einmal trennte man sich mit einem Unentschieden. Aussagekräftig ist wohl nur noch der Test 2018, in dem zahlreiche heutige WM-Spieler aufliefen, das Wüstenemirat siegte damals mit 4:3. Die ersten zwei Vergleiche fanden bereits 1996 statt.
Katar - Ecuador Head-to-Head: Bilanz Statistik (c) tenniswetten.deMehrWeniger
Die WM-Debütanten spielen zwar in ihrer Heimat, inwieweit sie daraus einen echten Vorteil generieren können, bleibt abzuwarten. In der Qatar Stars League sind die Tribünen nur äußerst spärlich gesät, und die vornehmlich aus Indien eingekauften WM-Supporter dürften kaum den nötigen Enthusiasmus entwickeln, um ein fremdes Team entscheidend zu pushen.
Die Nationalspieler wurden in dieser Saison komplett aus dem Ligabetrieb herausgenommen, um sich gezielt auf das Heimturnier vorbereiten zu können. Kritiker meinen, dass wegen der fehlenden Bewerbsspiele daraus eher ein Nachteil entstehen könnte.
Allzu viel erwarten darf man sich vom Gastgeber wohl tatsächlich nicht, die Mannschaft sollte aber auch keineswegs unterschätzt werden. Immerhin stießen die Katari beim Gold Cup 2021 bis ins Halbfinale vor. Zwei Jahre zuvor hatten sie sogar die Asien-Meisterschaft gewonnen und auf dem Weg zum Titel auch die kontinentalen Riesen Südkorea und Japan ausgeschaltet.
In beiden Bewerben avancierte Almoez Abdulla zum Torschützenkönig und bildet zusammen mit Akram Afif vom nationalen Champion al-Sadd das Prunkstück der katarischen Elf. Letztgenannter verfügt über die größte Auslandserfahrung im Team. Die Leihverträgen bei Sevilla, Villarreal und Gijon waren von nur wenigen Einsatzminuten geprägt, die drei Spielzeiten beim belgischen Klub Eupen bestritt Afif durchaus erfolgreich. Obwohl die anderen Mannschaftsteile beträchtliche Schwächen aufweisen, verlieren sie selten ihre Grundordnung, vor allem im Zentrum steht man überaus kompakt.
Auf der Bank sitzt ein Mann mit bester Trainerausbildung, der inzwischen auch den katarischen Fußball sehr gut kennt. Felix Sanchez Bas war durch die Schule des FC Barcelona gegangen, was durch die von Katar oft gespielten Ballstafetten zum Vorschein kommt. 2006 dockte der Spanier in der Aspire Academy in Doha an und betreute danach Nachwuchs-Auswahlen des Wüstenstaates. Seit fünf Jahren führt der heute 46-Jährige die A-Nationalmannschaft.
Für La Tri ist Katar die bereits vierte WM-Teilnahme, 2006 erreichte man in Deutschland das Achtelfinale. Obwohl die Mannschaft mit vielen sehr jungen Akteueren bestückt ist, verfügt Ecuador über die zweifelsohne größere Erfahrung. So nominierte der als Nationaltrainer fungierende argentinische Taktikfuchs Gustavo Alfaro, der dem Team einen zermürbenden Defensivstil verpasste, mit dem Leverkusener Piero Hincapie und dem Augsburger Carlos Gruezo zwei Bundesliga-Profis, gleich drei Spieler um Taktgeber Moises Caicedo sind bei Premier-League-Sensation Brighton unter Vertrag.
Nicht dabei ist der umstrittene Byron Castillo, der seine Identität bei den Ausscheidungsspielen nicht einwandfrei nachweisen konnte. Dem Außenverteidiger wird vorgeworfen, eigentlich aus Kolumbien zu stammen. Aus diesem Grund musste Ecuador nach Einsprüchen von Chile und Peru vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS bis in den November hinein um die WM-Teilnahme bangen. Die beiden Nationen hatten gehofft, den sportlich verpassten Startplatz zugesprochen zu bekommen.
Im Gegensatz zum mit einem fixen WM-Ticket ausgestatteten Veranstalter musste sich Ecuador durch die beinharte südamerikanische Qualifikation kämpfen und machte dabei als Vierter eine ausgezeichnete Figur. Lediglich die ohne Niederlage gebliebenen Supermächte Brasilien und Argentinien kassierten auf dem Weg ins Wüstenemirat weniger Gegentore als der Andenstaat.
Die Auswahl zeichnet sich durch enorme Abgeklärtheit aus, präsentiert sich in der Defensive stabil, im Mittelfeld kompakt, im Sturm routiniert. In der Regel findet man über den Kampf ins Spiel, kreative Geniestreiche sind hingegen nicht zu erwarten. Ihre wenigen Tore erzielen die Südamerikaner zumeist über Konterangriffe und Standardsituationen. Andererseits lässt die tief stehende Mannschaft auch kaum etwas zu, in sechs Testspielen in diesem Jahr hielt man stets die Null. Die Optionen hinter der Startelf sind jedoch überschaubar, was sich bei einem langen Turnier bei hohen Temperaturen als Problem herausstellen könnte.
Wettquoten am 20.11.2022 – 8:35 Uhr – Bitte beachte, dass die Quoten der Buchmacher sich laufend ändern können / Der Quotenvergleich ist nur eine Auswahl der Redaktion / Es gelten die AGB der Anbieter / Wetten erst ab 18+ / Text von 17.11.2022 / Alle Angaben ohne Gewähr
Anders als man vielleicht vermuten mag, schätzen die internationalen Wettportale Ecuador nur als leichten Favoriten beim ersten Gruppenspiel der Weltmeisterschaft 2022 ein. Die Buchmacher tragen dem hervorragenden Abschneiden Katars bei der Asienmeisterschaft und dem Gold Cup Rechnung. Die Quoten für einen Sieg der Gastgeber beginnen bei 3,00, Cloudbet zahlt im Erfolgsfall 3,46-mal den Einsatz aus.
Die sehr diszipliniert agierenden Südamerikaner können ihrerseits auf einen Kader mit größerer internationaler Erfahrung bauen und und schlugen sich gegen echte Kaliber des Weltfußballs überaus beachtlich. Die lukrativste Quote für einen Sieg Ecuadors bieten die Bookies von Stake und 20Bet mit 2,41.
Aufgrund der sehr defensiven Grundausrichtung beider Mannschaften und der in Auftaktpartien zumeist geringen Bereitschaft zum Risiko geht das Team von tenniswetten.de von einem torarmen Spiel aus.
Weil es aber Ecuador besser versteht, die Räume eng zu machen und aggressiv gegen den Ball zu arbeiten, sollte die Elf von Gustavo Alfaro auch gegen die mit beschränkten spielerischen Mitteln ausgestattete Truppe von Katar ohne Gegentreffer bleiben. Umgekehrt müsste man in den 90 Minuten zumindest einmal selbst die Gelegenheit vorfinden, die dichte Fünfer-Abwehrkette der Gastgeber zu durchbrechen, eventuell mittels ruhendem Ball.
Unser Tipp:
Ecuador gewinnt mit 1:0, bei Playzilla gibt es für dieses Ergebnis eine Wettquote von 6,00.
Seit 25 Jahren bin ich als Sportjournalist für meinungsbildende überregionale Medien tätig und habe u.a. von Olympischen Spielen, Fußball-Weltmeisterschaften und Tennis-Grand-Slam-Turnieren vor Ort berichtet. Durch die Pressearbeit für nationale Sportverbände und Fernsehsender ist mir zudem auch die PR- und Kommunikationssparte der Branche bestens vertraut. Dem Tennissport fühle ich mich als passionierter Hobbyspieler nicht nur beruflich eng verbunden.
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