Mit dem Duell des Vizeweltmeisters gegen den Rekordchampion werden die Viertelfinalspiele in Katar 2022 eingeläutet. Kroatien geht am Freitag, den 9. Dezember, um 16:00 Uhr MEZ, gegen Brasilien als klarer Außenseiter in die Partie.
Zum achten und letzten Mal bei dieser Endrunde ist das 44.667 Zuschauer fassende Education City Stadium Austragungsort eines WM-Spiels. Die neuerrichtete Arena in der Universitätsstadt al-Rayyan westlich von Doha verfügt über eine direkte U-Bahn-Anbindung und wird nach dem Turnier auf 20.000 Sitzplätze zurückgebaut.
Kroatien, Nummer zwölf der FIFA-Weltrangliste, hat in seiner noch jungen Verbandsgeschichte bei Weltmeisterschaften sehr unterschiedlich abgeschnitten. Gleich bei der Premiere 1998 sensationell Dritter, schied man danach dreimal in der Vorrunde aus, die Qualifikation für die Endrunde 2010 würde überhaupt verpasst. Vor vier Jahren schafften es die Südeuropäer sensationell bis ins Endspiel, wobei zuvor dreimal die Verlängerung bzw. ein Elfmeterschießen für das Weiterkommen benötigt wurde.
Die brasilianische WM-Historie ist wiederum die längste und erfolgreichste von allen Mitgliedern der FIFA. Die Weltranglistenersten nahmen an jedem der 22 Turniere seit 1930 teil, hatten mit bisher 113 Spielen die meisten Auftritte bei einer Endrunde, von denen sie unglaubliche 76 gewannen. Der letzte ihrer fünf Weltmeistertitel liegt allerdings schon 20 Jahre zurück.
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Die Prognosen der Wettanbieter weisen nicht nur aufgrund ihrer jeweiligen Stellungen im internationalen Weltfußball Brasilien als klaren Favoriten auf den ersten Halbfinal-Platz in Katar 2022 aus. Auch die bisher erbrachten Leistungen sprechen eindeutig für die Südamerikaner.
In einem K.o.-Spiel ist aber alles möglich und Kroatien verfügt über eine sehr schwer zu schlagende Mannschaft. In 19 Matches seit der Europameisterschaft 2021 haben die Kicker vom Balkan nur einmal verloren.
Und sollte man im Viertelfinale über 120 Minuten ein Remis halten können, ist die Truppe von Zlatko Dalic im Elfmeterschießen allein schon psychologisch klar im Vorteil. Bei der EM vor einem Jahr kickte Kroatien im Shootout Dänemark und Russland aus dem Turnier, am vergangenen Montag wurde Japans WM-Kampagne vom Punkt aus beendet.
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Allerdings stellt sich die Frage, wer bei den Europäern die Tore schießen soll - ein Problem, das Brasilien definitiv nicht hat. Die Breite an Top-Individualisten sucht bei der Weltmeisterschaft ihres Gleichen, alle Mannschaftsteile weisen absolutes Weltklasseformat auf.
Zudem befinden sich die meisten Spieler im Kader von Coach Tite im besten Fußballeralter. Und ein über die Jahre zu beobachtendes Phänomen der Ballstreichler vom Zuckerhut ist der Wohlfühlfaktor in der Selecao. Selbst Akteure, die bei ihren Klubs die Form suchen, funktionieren in der Nationalmannschaft scheinbar auf Knopfdruck.
Wie der freitägige Konkurrent hat auch Brasilien in den letzten 19 Partien nur eine Niederlage einstecken müssen, jenes für ein Weiterkommen bedeutungslose WM-Gruppenspiel gegen Kamerun. Den zusätzlichen Motivationsschub, in einem etwaigen Halbfinale auf Argentinien treffen zu können, falls der Erzrivale seinerseits die Niederlande eliminiert, werden Neymar und Co auf der jagd nach dem sechsten Titel kaum benötigen.
Das Team von tenniswetten.de schließt sich der Einschätzung der internationalen Wettportale an und geht von einem ungefährdeten Sieg Brasiliens aus, wofür man bei Playzilla mit einer Siegquote von 1,40 am besten fährt. Unser Tipp lautet 2:0 für den Favoriten, für dieses Resultat bietet 1Bet eine Wettquote von 5,50.
In bisher vier direkten Vergleichen konnte Kroatien noch nie gegen Brasilien gewinnen, die jüngsten drei Partien gingen allesamt verloren. Zweimal traf man in Gruppenphasen von Weltmeisterschaften aufeinander, im Eröffnungsspiel des Heimturniers 2014 siegte die Selecao mit 3:1. Zweifacher Torschütze war damals Neymar, der auch beim 2:0-Testspiel-Erfolg vor der Endrunde in Russland 2018 traf.
Kroatien - Brasilien Head-to-Head: Bilanz Statistik (c) tenniswetten.deMehrWeniger
Bisher hinterließen die Kockasti in Katar keinen restlos überzeugenden Eindruck. In der Vorrunde blitzte einzig beim 4:1 gegen Kanada das Potenzial der Mannschaft auf, zwei uninspirierte, torlose Unentschieden gegen Überraschungsteam Marokko und das überalterte Starensemble Belgiens reichten schließlich, um das Achtelfinal-Ticket zu lösen.
In der ersten K.o.-Runde zeigte die Auswahl von Nationaltrainer Zlatko Dalic abermals wenig Kreativität und musste gegen Japan in ein Elfmeterschießen, in dem Tormann Dominik Livakovic zum großen Helden avancierte.
Prunkstück der kroatischen Mannschaft ist das zentrale Mittelfeld mit Luka Modirc, Mateo Kovacic und Marcelo Brozovic, das sich sowohl offensiv als auch defensiv einzubringen versteht, davor bildet Ivan Perisisc die Verbindung zur Spitze. Gefahr lauert auch von den oft vorrückenden Außenverteidigern Josip Juranovic und Borna Sosa, die mehr Flanken in den gegnerischen Strafraum zirkeln als jede andere Flügelzange bei dieser WM.
Allerdings haben sich auch in Katar die kroatischen Angriffsreihen als eher stumpf erwiesen, weniger Tore für den Einzug in die Runde der letzten Acht benötigte keine Nation.
Spätestens seit der 4:1-Galavorstellung im Achtelfinale gegen Südkorea sind auch die letzten Zweifler überzeugt, dass Brasilien von den Buchmachern im Vorfeld der WM zurecht als erster Titelanwärter eingestuft wurde.
Schon in der Gruppenphase dominierte der fünffache Weltmeister seine Duelle mit Serbien und der Schweiz, selbst beim 0:1 gegen Kamerun waren die eingesprungenen Reservisten klar spielbestimmend.
In den Playoffs bietet Nationaltrainer Tite nun wieder sein hochtalentiertes Stammpersonal auf, inklusive den wiedergenesen Neymar Junior. Der Superstar von Paris Saint-Germain mag vielleicht nicht mehr die Geschwindigkeit früherer Tage haben, ist aber als unumstrittener Chef am Platz immer anspielbar und verleiht der Selecao mit seiner begnadeten Technik eine gewisse Leichtigkeit.
Dass Gabriel Jesus und Alex Telles den Mittleren Osten verletzungsbedingt verlassen mussten, fällt bei der enormen Qualität nicht ins Gewicht. Vor allem Vollstrecker Richarlison, der in der Premier League bei Tottenham nicht immer zum Zug kommt, zaubert mit atemberaubenden Traumtoren, auch von Real-Madrid-Dribblanski Vinicius Junior sind noch Showeinlagen bei dieser WM zu erwarten.
Tobi hat die WM-Vorschau Kroatien - Brasilien verfasst
Seit 25 Jahren bin ich als Sportjournalist für meinungsbildende überregionale Medien tätig und habe u.a. von Olympischen Spielen, Fußball-Weltmeisterschaften und Tennis-Grand-Slam-Turnieren vor Ort berichtet. Durch die Pressearbeit für nationale Sportverbände und Fernsehsender ist mir zudem auch die PR- und Kommunikationssparte der Branche bestens vertraut. Dem Tennissport fühle ich mich als passionierter Hobbyspieler nicht nur beruflich eng verbunden.
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