In einer Neuauflage des letztjährigen Halbfinales duelliert sich Alexander Zverev am Freitag mit Casper Ruud auf Court Philippe-Chatrier um ein Endspielticket im Herren-Einzelbewerb von Roland-Garros.
Aufgrund der zahlreichen Ungewissheiten vor dem Turnier, die insbesondere die Form von Novak Djokovic sowie die Verletzungen von Jannik Sinner und Carlos Alcaraz betroffen hatte, zählten der Norweger und der Deutsche plötzlich zum engsten Favoritenkreis, was sie in den den vergangenen zwei Wochen durchaus bestätigen konnten.
Casper Ruud startete mit den Finalteilnahmen in Los Cabos und Acapulco wesentlich besser in die Saison als noch 2023, doch erst mit Beginn des European Clay Swings kam der 25-Jährige richtig auf Touren.
Beim Titelmatch in Monte-Carlo noch Stefanos Tsitsipas unterlegen, revanchierte er sich eine Woche später im Showdown von Barcelona. Für Ruud war es nach zehn Turniersiegen bei ATP250-Events der erste Triumph auf 500er-Niveau. Unmittelbar vor den French Open erweiterte er in Genf seine Trophäensammlung. Mit 25 Matches auf der Terre Battue ist der Mann aus Oslo auch der fleißigste Sandplatzspieler in dieser Saison.
Auch Sascha Zverev verzeichnete einen starken Saisonauftakt. In Sydney holte er mit der deutschen Mannschaft den United Cup, bei den Australian Open musste er sich in einem Semifinalthriller Daniil Medvedev knapp geschlagen geben.
Danach ging es recht solide weiter, ohne dass sich die ganz großen Erfolge einstellten - bis Rom. Beim aufgrund ähnlicher Bedingungen und der zeitlichen Nähe wichtigsten Vorbereitungsturnier auf Roland-Garros gab der 27-Jährige nur einen Satz ab und sackte seinen bereits sechsten Masters-Titel ein, den vierten auf Sand. Mittlerweile hält Zverev bei elf Matchsiegen in Folge.
Sascha Zverev zieht mit einem Fünfsatz-Erfolg in sein zweites Grand-Slam-Finale nach den US Open 2020 ein, das Wettportal Bet-at-home bietet für dieses Ergebnis eine Wettquote von von 5,50 an.
Wettquoten vom 7.6.2024 – 8:30 Uhr – Bitte beachte, dass die Quoten der Buchmacher sich laufend ändern können / Der Quotenvergleich ist nur eine Auswahl der Redaktion / Es gelten die AGB der Anbieter / Wetten erst ab 18+ / Alle Angaben ohne Gewähr
Die internationalen Wettanbieter gehen von einem Duell auf Augenhöhe aus mit einer ganz leichten Schlagseite für den Hamburger. So errechneten die Buchmacher durchschnittliche Siegquoten für Casper Ruud von 2,07, für einen Finaleinzug von Alexander Zverev wird der Einsatz bei einer entsprechenden Wettplatzierung wiederum mit maximal 1,78 multipliziert.
Die Redaktion von tenniswetten.de vermutet auch ein knappes Match zwischen den zwei Semifinalisten. Beide Spieler boten in den ersten fünf Runden teilweise extrem hohe Qualität, aber auch die bei einem Grand-Slam-Turnier üblichen Leistungsschwankungen.
Zverev verfügt wohl über mehr spielerische Möglichkeiten als Ruud, der seinen angelegten Matchplan zumeist knallhart durchzieht. Mit dem extremen Spin bleibt der Norweger ein durchgehend unangenehmer Gegner, doch gerade hohe Ballabsprünge kommen dem Deutschen entgegen.
Unser Tipp:
Sascha Zverev zieht mit einem Fünfsatz-Erfolg in sein zweites Grand-Slam-Finale nach den US Open 2020 ein, das Wettportal Bet-at-home bietet für dieses Ergebnis eine Wettquote von von 5,50 an.
Mit jeweils zwei Siegen und zwei Niederlagen ist die Bilanz zwischen den beiden Spielern ausgeglichen. Der Hamburger will sich freilich für die glatte Dreisatz-Abfuhr im Vorjahr revanchieren, das sowohl das einzige Rendezvous mit Ruud bei einem Grand Slam als auch auf Sand darstellte. Die anderen drei Duelle fanden bei Hardcourt-Turnieren auf Masters-Ebene statt, Zverevs zwei Erfolge reichen allerdings bis ins Jahr 2021 zurück.
Was spricht für French Open Halbfinalsieg von Casper Ruud?
Bei keinem Grand-Slam-Turnier spielt Casper Ruud erfolgreicher als bei den French Open. In den letzten zwei Jahren erreichte er jeweils das Finale, wo gegen die in Topform agierenden Rafael Nadal bzw. Novak Djokovic jedoch nichts zu holen war. Von 29 Partien am Pariser Stadtpark Bois de Boulogne hat Ruud 23 gewonnen, in Melbourne, Wimbledon und New York zusammen kommt er auf nur 19 Siege.
Von seinen zwölf Titeln hat der Skandinavier elf auf der roten Asche geholt, sechs weitere Male stand er auf dem Red Dirt in einem Endspiel. Vor allem sein auf diesem Belag besonders wirkungsvoller Topspin sucht seinesgleichen, mit der Vorhand verpasst Ruud dem Ball bis zu 3500 Umdrehungen pro Minute, mit der Rückhand ebenso unvergleichliche 2800.
Als einer der fittesten Profis auf der Tour macht ihm auch das kräfteraubende Spiel auf Sand wenig aus. Weil sich seine unerzwungenen Fehler stark in Grenzen halten und er endlos lange Rallyes gehen kann, ermüden die Gegner mit fortlaufender Dauer an der Gummiwand.
Immerhin vier Sätze gab Ruud im Verlauf des Turniers bereits ab, gegen Alejandro Davidovich Fokina ging es sogar über die volle Distanz. Weil aber der am Knie verletzte Novak Djokovic vor dem Viertelfinale rausziehen musste, hat die Nummer sieben der Welt eine Partie weniger in den Beinen als Alexander Zverev, stand rund viereinhalb Stunden kürzer auf dem Platz und konnte sich zwei Tage länger auf das Semifinalduell vorbereiten.
Was spricht für French Open Halbfinalsieg von Alexander Zverev?
Wie sein Gegenüber ist auch Sascha Zverev bei keinem Major so erfolgreich wie in Paris. Die Nummer vier der Welt, die nun zum vierten Mal in Folge im Halbfinale steht und davor auch zweimal das Viertelfinale erreicht hatte, kommt inzwischen auf 33 Matchsiege im Stade Roland-Garros.
Und auch Zverev erlernte das Handwerk des Tennisspielers einst auf Sandplätzen, folgerichtig gewann er acht seiner 22 Titel auf dem rutschigen Untergrund, auch wenn die physischen Voraussetzungen eher zu Hardcourts passen würden. So hatte er sogar im Halbfinale der French Open 2022 gegen den unumschränkten Sandplatzkönig Rafael Nadal bis zu seinem folgenschweren Umknicken das Momentum eindeutig auf seiner Seite.
Der Spanier sollte zwei Tage später seine 14. Coupe de la Mousquetaires entgegennehmen, zum Auftakt der diesjährigen Auflage hatte er gegen einen hochkonzentriert agierenden Zverev aber nichts mehr auszurichten. Es folgten dann zwei Fünfsatzdramen gegen Tallon Griekspoor und Holger Rune, unter dem Strich musste der 1,98-Meter-Koloss bisher 16:52 Stunden in Paris arbeiten.
Dabei sprachen die Bedingungen nur selten für Zverev, feuchtkühles Wetter und ein zumeist geschlossenes Stadiondach ließen die schweren, langsamen Bälle nur wenig aufspringen. Aber: Am Freitag sollen die Temperaturen leicht steigen. Und dass sein kommender Gegner ausgeruhter ins Halbfinale geht, muss gar Nachteil sein, will man in einem so bedeutenden Turnier doch auch den Spielrhythmus nicht verlieren.
„Harte Matches sind die beste Vorbereitung auf die kommende Aufgabe", ist Casper Ruud überzeugt. „Ich habe in jeder Runde kämpfen müssen und bin froh, durchgekommen zu sein. Immerhin bin ich in einem sehr schweren Turnierast mit vielen guten Spielern gelandet."
Es sei nicht immer sein Ziel, drei perfekte Sätze zu spielen. „Grand-Slam-Matches sind ein bisschen wie eine Achterbahnfahrt, man kann kaum über so lange Zeit durchgehende die Konzentration aufrechterhalten. Ich gehe aber immer mit der Einstellung in die Partie, ein unangenehmer, schwer zu schlagender Gegner im Best-of-Five-Format auf Sand zu sein."
Diese Einstellung funktioniere bislang sehr gut.
„Wenn mich jemand besiegen will, muss er über zumindest drei Sätze sehr gut drauf sein. Ich werde es jedem Gegner so schwer wie möglich machen, ihn physisch leiden lassen und aus technischer Sicht mein schweres Sandplatztennis aufziehen."
– Casper Ruud
Alexander Zverev gibt sich indes erleichtert, das Viertelfinale in drei Sätzen überstanden zu haben. „Für mich war es sehr wichtig, nicht wieder viereinhalb Stunden zu spielen. Ich habe das Gefühl, dass ich es machen könnte. Aber mit Ausblick auf das Halbfinale ist es einfach besser, dass ich physisch bei hundert Prozent bin."
Er sei sich aber auch sicher, dass der Norweger nach drei Tagen Pause im Vollbesitz seiner Kräfte sei, sagt Deutschlands Nummer eins mit einem Schmunzeln.
„Ich hoffe, dass die Physis nicht entscheidet, habe aber auch keine körperlichen Sorgen und hoffe, dass es dabei bleibt und ich ein cooles Match zeigen kann."
– Alexander Zverev
Die äußerlichen Bedingungen will er jedenfalls nicht als Ausrede herhalten lassen. „Ich stehe im Halbfinale und habe die Chance, das Turnier zu gewinnen. Klar wünsche ich mir 27 Grad, Sonnenschein und dass der Ball über meine Schulter springt. Aber es ist kein Wunschkonzert."
Aus früheren Enttäuschungen nach starken Vorbereitungen will der 27-Jährige, der zum achten Mal in der Vorschlussrunde eines Majors steht, gelernt haben. „Früher war ich einfach noch nicht bereit. Ich wurde oft nervös und konnte nicht mein bestes Tennis abrufen. Für mich waren Grand Slams nochmal etwas komplett anderes. Irgendwann vergeht das."
Und der Gegner? „Zwei Finals in Folge, drittes Semifinale - das spricht für sich. Er ist einer der besten Spieler der Welt auf diesem Belag. Ich muss eine Topleistung bringen, um überhaupt eine Chance zu haben."
Tobi hat die Halbfinalvorschau Ruud - Zverev verfasst
Seit 25 Jahren bin ich als Sportjournalist für meinungsbildende überregionale Medien tätig und habe u.a. von Olympischen Spielen, Fußball-Weltmeisterschaften und Tennis-Grand-Slam-Turnieren vor Ort berichtet. Durch die Pressearbeit für nationale Sportverbände und Fernsehsender ist mir zudem auch die PR- und Kommunikationssparte der Branche bestens vertraut. Dem Tennissport fühle ich mich als passionierter Hobbyspieler nicht nur beruflich eng verbunden.
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