Direktes Duell um den zweiten Achtelfinalplatz in Gruppe G bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar: Der Schweiz sollte am Freitag, den 2. Dezember, um 20:00 Uhr, gegen Serbien ein Unentschieden reichen, um den Einzug in die K.o.-Phase zu schaffen. Der Kontrahent braucht hingegen unbedingt einen Sieg.
Aber: Auch die Afrikaner haben in der Parallelbegegnung gegen die bereits fix qualifizierten Brasilianer noch Chancen auf den Aufstieg. Spielort ist das in Dohas Hafenbezirk Ras Abu Aboud gelegene Stadium 974, in dem die Schweiz schon gegen die Südamerikaner im Einsatz war.
Serbien hält nach der 0:2-Auftaktniederlage und dem anschließenden 3:3 gegen Kamerun bei einem Punkt. Die Schweiz startete mit einem 1:0 gegen die unbezähmbaren Löwen ins Turnier. Am Montag fing man sich gegen den fünffachen Weltmeister kurz vor Schluss das einzige Tor der Partie ein und steht somit bei drei Zählern.
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Die Buchmacher gehen von einer völlig offenen Partie aus, mit leichten Vorteilen für Serbien. Sollte sich die Nummer 21 der FIFA-Weltrangliste gegen die um sechs Plätze besser klassierte Schweiz durchsetzen, multipliziert Playzilla für einen entsprechenden Tipp den Wetteinsatz mit dem Faktor 2,75.
Das Team von tenniswetten.de stimmt insofern mit den Bookies der internationalen Wettanbieter überein, dass ein Duell auf Augenhöhe zu erwarten ist. Serbien verfügt sicher über die größere individuelle Klasse im Kader. Allerdings sind die Eidgenossen taktisch eindeutig überlegen und agieren in ihrer Grundausrichtung auch wesentlich disziplinierter. Viele Tore dürften im Stadium 974 eher nicht fallen.
Im Wissen, dass ein Unentschieden für den Einzug ins Achtelfinale reichen sollte, kann die Nati auch abwartender ins Spiel starten. Die Adler könnten wiederum zur Hektik neigen, falls sie lange einem Treffer nachlaufen müssen.
Letztlich glauben wir an einen Erfolg der Schweiz, bei Cloudbet gibt's eine Siegquote von 2,79. Wer auf ein 1:0 der Nati tippt, ist bei 1Bet gut aufgehoben, bei diesem Ergebnis kommt der 9,5-fache Einsatz zur Auszahlung.
Ein Aufeinandertreffen der beiden Nationen gab es bisher nur einmal. Vor vier Jahren siegte die Schweiz bei der Weltmeisterschaft in Russland in einer fast identischen Vorrundengruppe durch einen Last-Minute-Treffer von Xherdan Shaqiri mit 2:1.
Damals hatten der ehemalige Bayern-Star und Kapitän Granit Xhaka, der zuvor den Ausgleich erzielt hatte, in einer ohnehin hitzigen Partie für zusätzlichen Aufruhr gesorgt. Nach ihren Toren hatten sie im Jubeltaumel den albanischen Doppeladler mit ihren Händen geformt - ein Hinweis auf ihre familiären Wurzeln im Kosovo. Politischer Hintergrund: Serbien erkennt den Kosovo mit seiner rund 90-prozentigen albanischen Bevölkerungsmehrheit nicht als eigenständigen Staat an.
Serbien - Schweiz Head-to-Head: Bilanz Statistik (c) tenniswetten.deMehrWeniger
Bei der dritten WM-Teilnahme will Serbien erstmals die Gruppenphase überstehen, was bei zehn vorangegangenen Endrunden mit diversen Vorgängerverbänden bereits regelmäßig gelungen war. Mit einem vollen Erfolg gegen die Schweiz wäre das Ziel erreicht, wenn Kamerun gegen Brasilien nicht überraschend gewinnt.
Doch weisen die einzelnen Mannschaftsteile merkliche Qualitätsunterschiede auf. Je weiter es nach hinten geht, desto labiler wird die Truppe von Nationaltrainer Dragan Stojkovic. Im Sturm baut der ehemalige Weltklassespieler auf Aleksandar Mitrovic, der in der vergangenen Saison den Torrekord in der englischen Championship knackte und nun an der gleichen Stelle in der Premier League weitermacht. 2018 hatte der heutige Fulham-Knipser gegen die Schweiz schon getroffen.
Daneben ist Edeltechniker Dusan Tadic gesetzt, während sich Supertalent Dusan Vlahovic bislang mit einem Kurzeinsatz begnügen musste. Der aktuell in Florenz beschäftigte Ex-Frankfurter Luka Jovic kam bei der WM noch gar nicht zum Zug, was die gewaltigen Möglichkeiten im Angriff der Serben untermauert.
Doch auf der Sechser-Position, in der Außenverteidigung und im Tor offenbart die Mannschaft erhebliche Schwächen, zudem zeigen sich massive taktische Mängel. Gegen Kamerun zauberte die Elf zunächst in der Offensive, blieb aber selbst nach dem 3:1 im Angriffsmodus und gab die Führung innerhalb von nicht einmal zwei Minuten durch folgenschwere Stellungsfehler aus der Hand.
Dass die serbische Auswahl in diesem Jahr kaum Spiele auf höchstem internationalen Niveau bestritten hat, könnte sich ebenfalls als Handicap entpuppen. In der Nations League wurde zwar der Aufstieg aus dem B-Pool geschafft, in drei Testspielen gab es mit Dänemark aber nur einen namhaften Kontrahenten, den man prompt auch mit 0:3 verlor.
Viel wird davon abhängen, wie Serbien mit dem Druck umgeht, unbedingt gewinnen zu müssen. In Anbetracht der Vorgeschichte mit einigen Schweizer Spielern werden wohl auch die eigenen Emotionen eine Rolle spielen, zumal zahlreiche Akteure von 2018 weiterhin in den beiden Aufgeboten zu finden sind. Sollte die serbische Offensive aber schnell das richtige Momentum finden, kann es für Nati-Keeper Yann Sommer ein sehr arbeitsintensiver Abend werden.
Wenn Kamerun im Parallelspiel keine Riesensensation gelingt, steht die Schweiz bei ihrer zwölften Weltmeisterschaft mit einem Remis gegen Serbien zum achten Mal in der K.o.-Phase. Für den meinungsstarken Taktikguru Murat Yakin ist die Ausgangslage nahezu ideal, versteht es doch kaum ein Trainer dieser Endrunde so gut, seiner Mannschaft eine glasklare Ordnung zu vermitteln.
Schon in den ersten zwei Gruppenspielen stach die eiserne Disziplin der Nati hervor, selbst Brasilien wurde über weite Strecken in Schach gehalten. Doch zeigten sich in dieser Partie auch die Defizite im Kreieren von Offensivaktionen. Im Duell mit dem Titelfavoriten schossen die Eidgenossen kein einziges Mal auf das gegnerische Tor.
Allerdings fehlte am Montag auch Xherdan Shaqiri am Spielbericht, dem Freigeist zwickte der Oberschenkel. Der Einsatz des Legionärs von Chicago Fire scheint am Freitag aber nicht gefährdet zu sein, wodurch er mit elf Einsätzen zum alleinigen Schweizer Rekordspieler bei Weltmeisterschaften avanciert. Wie wichtig Shaqiri für die Nati ist, weisen die Torbeteiligungen der letzten vier Endrunden aus: Von 24 Schweizer Treffern erzielte der bullige Ballverteiler acht selbst und bereitete vier vor.
Entscheidend wird aber vorrangig sein, die zu erwartenden Angriffswellen der Serben zu stoppen. Diese Aufgabe setzte das kompakte, gegen Pressing resistente zentrale Mittelfeld um die beiden England-Exporte Granit Xhaka und Remo Freuler bislang hervorragend um. Die von Abwehrchef Manuel Akanjin im Verbund mit Tormann Yann Sommer organisierte hinterste Reihe unterstreicht den starken Defensivanstrich der Schweizer Mannschaft.
Auch wenn viele Mannschaften mit einem hohen Altersschnitt bei dieser Weltmeisterschaft enttäuscht haben, kommt der Schweiz bei der von Murat Yakin vorgegebenen Spielanlage vor allem im Abwehrverhalten die große Erfahrung zugute.
Tobi hat die WM-Vorschau Serbien - Schweiz verfasst
Seit 25 Jahren bin ich als Sportjournalist für meinungsbildende überregionale Medien tätig und habe u.a. von Olympischen Spielen, Fußball-Weltmeisterschaften und Tennis-Grand-Slam-Turnieren vor Ort berichtet. Durch die Pressearbeit für nationale Sportverbände und Fernsehsender ist mir zudem auch die PR- und Kommunikationssparte der Branche bestens vertraut. Dem Tennissport fühle ich mich als passionierter Hobbyspieler nicht nur beruflich eng verbunden.
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