Zum zweiten Mal in Folge duellieren sich die Hauptdarsteller eines Grand-Slam-Finales nebenbei
auch um die Spitzenposition in der Weltrangliste. Sollte Stefanos Tsitsipas am Sonntag, ab 9:30 Uhr CET, bei den Australian Open seinen premieren Major-Titel einfahren, würde er erstmals zur Nummer eins der Welt avancieren. Novak Djokovic, der bisher unerreichte 373 Wochen ganz oben im ATP-Ranking stand, würde im Falle seines zehnten Triumphes in der Rod Laver Arena von Melbourne den zuletzt im Juni 2022 abgegebenen Tennisthron wieder besteigen.
Mit Tsitsipas und Djokovic stehen auch zwei in dieser Saison noch unbesiegte Spieler im Finale. Der Grieche entschied beim erstmals ausgetragenen United Cup all seine vier Einzelmatches gegen durchwegs prominente Konkurrenten für sich, der Serbe hatte vor seinen bisherigen sechs Partien in Melbourne wiederum das Vorbereitungsturnier in Adelaide gewonnen, wo er fünf Siege bis zum Titel benötigte.
Im ersten Halbfinale am Freitag wurde Stefanos Tsitsipas etwas mehr gefordert als sein sonntägiger Widersacher wenig später in der Night Session. Karen Khachanov spielte mit seinen druckvollen Schlägen über weite Strecken auf Augenhöhe und konnte vor dem Gewinn des dritten Satzes sogar zwei Matchbälle abwehren. In den entscheidenden Phasen gab aber letztlich das komplettere Tennis des Weltranglistenvierten den Ausschlag. Damit schaffte Tsitsipas in seinem vierten Semifinale bei den Australian Open erstmals den Sprung ins Endspiel.
Für Novak Djokovic schien danach gegen Überraschungsmann Tommy Paul von Beginn an alles nach Plan zu laufen. Bei 5:1 im ersten Durchgang wurde der Djoker aber plötzlich passiv und kassierte vier Games am Stück, setzte sich aber dann doch noch durch. Im Anschluss fand der Amerikaner kein Mittel mehr, der neunfache Australian-Open-Champion diktierte Tempo und Länge der Ballwechsel nach Belieben.
Die Physis sollte im sonntägigen Showdown keine Rolle spielen. Tsitsipas stand bislang 15:16 Stunden auf dem Platz, 34 Minuten länger als Djokovic, der sein Halbfinale eine Stunde schneller erledigt hatte. Im Verlauf des Turniers gab der Favorit nur einen Satz ab, zwei weniger als der Final-Herausforderer. Auch der seit der ersten Runde bandagierte Oberschenkel scheint Djokovic mittlerweile nicht mehr zu beeinträchtigen.
Das Match geht über die volle Distanz mit dem besseren Ende für Novak Djokovic. Für einen Fünfsatz-Sieg des 35-Jährigen multipliziert 1Bet den Einsatz im Erfolgsfall mit 6,25.
Wettquoten vom 27.1.2023 – 17:15 Uhr – Bitte beachte, dass die Quoten der Buchmacher sich laufend ändern können / Der Quotenvergleich ist nur eine Auswahl der Redaktion / Es gelten die AGB der Anbieter / Wetten erst ab 18+ / Text von 27.1.2023 / Alle Angaben ohne Gewähr
Für die internationalen Wettanbieter geht Novak Djokovic als recht eindeutiger Favorit ins Finale der Australian Open. Für die Buchmacher fällt nicht nur ins Gewicht, dass sich der neunmalige Turniersieger in den vorangegangen Runden um eine Spur solider präsentierte als sein Kontrahent. Auch die ganz spezielle Verbindung zwischen dem Weltranglistenfünften und dem ersten Major des Jahres beziehen die Bookies in ihre Einschätzungen ein.
Allerdings musste der Serbe in Melbourne noch nicht gegen ein vergleichbar großes Kaliber ran wie Stefanos Tsitsipas. Bei allen für Djokovic sprechenden Statistiken verfügt der Grieche zweifellos über die Mittel, den Platzhirschen an seine Grenzen zu treiben.
Die Siegquoten für einen zehnten Titel des Djokers in Melbourne liegen bei etwa 1,20, das Wettportal Stake zahlt für 100 Euro Einsatz 122 Euro bei einem Triumph des 21-fachen Grand-Slam-Champions aus. Wer auf die erste Major-Trophäe für Stefanos Tsitsipas setzen will, ist bei Cloudbet mit einer Wettquote von 4,77 am besten aufgehoben.
In Anbetracht der aktuellen Topform beider Protagonisten erwartet das Team von tenniswetten.de nicht nur hochklassiges Tennis, sondern auch einen sehr engen Ausgang des Matches. Letztlich dürften Kleinigkeiten entscheiden, die Erfahrung von 33 Grand-Slam-Finals könnte sich aber just in Drucksituationen als ausschlaggebender Faktor herausstellen.
Unser Tipp:
Das Match geht über die volle Distanz mit dem besseren Ende für Novak Djokovic. Für einen Fünfsatz-Sieg des 35-Jährigen multipliziert 1Bet den Einsatz im Erfolgsfall mit 6,25.
Was spricht für Australian Open Finalsieg von Stefanos Tsitsipas?
Stefanos Tsitsipas spielt in den ersten Wochen der neuen Saison das beste Tennis seiner Karriere, folgerichtig steht er in seinem zweiten Grand-Slam-Finale nach den French Open 2021. Auch damals hieß der Gegner Novak Djokovic, den er in den ersten zwei Sätzen diktiert hatte, ehe sich das Blatt zugunsten des Belgraders wendete.
Mit 24 Jahren und 117 Tagen ist der Koloss aus Athen auch der jüngste Finalist seit 2011, als sich die beiden 23-Jährigen Djokovic und Andy Murray um den Titel beim Happy Slam duellierten.
Der neunmalige Turniergewinner am ATP-Circuit betont oft und gerne, wie viel ihm das Major in Australien bedeutet, leben doch rund 300.000 Griechen im Großraum Melbourne. Dementsprechend darf er davon ausgehen, das Publikum auf seiner Seite zu haben, auch wenn sich die serbische Community ebenfalls zahlreich und lautstark in der Rod Laver Arena vertreten ist. Zudem hat er mit Mark Philippoussis einen australischen Coach in seiner Box, dessen Wurzeln in Griechenland liegen.
Wie sehr ihn die Unterstützung der Fans pusht, zeigt die ewige Bilanz von 21 Siegen und nur fünf Niederlagen beim ersten Highlight des Tennisjahres. Nur in Roland Garros, wo auf der von ihm präferierten roten Asche gespielt wird, hat Tsitsipas eine vergleichbar gute Quote.
Dass der Wahlmonegasse über die Waffen verfügt, um die ganz großen Titel zu erobern, ist seit Jahren bekannt. Doch fällt mittlerweile auf, dass er wesentlich aufgeräumter auftritt als in früheren Tagen. Auch in Drucksituationen bleibt Tsitsipas ruhig, Wutausbrüche, Schlägerwürfe und exzessive Toilettenpausen gehören der Vergangenheit an. Im Halbfinale gegen Khachanov behielt er selbst nach Verwarnungen wegen Fußfehler und Zeitüberschreitung den Fokus.
Inzwischen ist das variantenreiche Tennis von Tsitsipas derart gefestigt, dass er seinen Spielplan nicht allzu sehr an den Gegenüber ausrichten muss, sondern sich auf seine Stärken besinnen kann. So wird er wohl auch im Finale probieren, die Initiative zu ergreifen, was gegen Novak Djokovic nie ein Fehler ist.
Was spricht für Australian Open Finalsieg von Novak Djokovic?
Zwar steht Novak Djokovic in der Weltrangliste eine Position hinter Tsitsipas, geht aber dennoch als Favorit in dieses Duell. Denn einerseits stünde der 35-Jährige im ATP-Computer weiter vorne, wenn er für seinen letztjährigen Wimbledon-Triumph Punkte erhalten hätte und 2022 die Turniere in den USA hätte spielen dürfen. Zum anderen bestreitet er am Sonntag sein bereits zehntes Australian-Open-Finale, die ersten neun hat er allesamt gewonnen.
Weiters würde der wie Tsitsipas in Monaco lebende Djokovic mit einem Melbourne-Triumph Rafael Nadals Bestmarke von 22 Grand-Slam-Siegen einstellen und den Spanier mit seinem 93. ATP-Titel überflügeln.
Wie schwer der Superallrounder am australischen Kontinent zu bezwingen ist, belegen seine unfassbaren 40 aufeinanderfolgenden Matchsiege in Down Under. In der Hauptstadt der Provinz Victoria stellte er gegen Tommy Paul einen neuen Rekord auf, nie zuvor hatte ein Spieler 27 Partien in Folge beim Happy Slam gewonnen.
Aber auch die aktuelle Form passt. Von seinen letzten 32 Turniermatches ging Djokovic in 31 als Sieger hervor, bei den 111. Australian Open räumte er auch namhafte Gegner wie Andrey Rublev, Alex de Minaur und Grigor Dimitrov ohne Satzverlust aus dem Weg.
Der große Titelanwärter scheint in jeder Phase des Spiels zu bestimmen, was auf dem Court passiert, bewegt sich unheimlich gut und lässt sich auch von Nebengeräuschen wie nervende Zwischenrufe oder den Aussetzer seines Vaters mit russischen Fans nicht ablenken.
Ein Blick auf das Head-to-Head dürfte ihn ebenfalls positiv stimmen. Novak Djokovic gewann zehn von zwölf Duellen mit Stefanos Tsitsipas, davon die letzten neun. Die einzigen zwei Niederlagen in Shanghai und Toronto erlitt er allerdings bei Freiluftturnieren auf Hartplatz.
Aber: Für Sonntag ist in Melbourne zumindest bis zum Nachmittag Regen angesagt. Ein geschlossenes Stadiondach würde durch die höhere Luftfeuchtigkeit bei moderaten Temperaturen langsamere Bedingungen mit sich bringen, was für Djokovic garantiert kein Nachteil wäre.
„Ich könnte nicht besser auf diesen Moment vorbereitet sein, um auf einen Spieler zu treffen, der in Melbourne schon sehr oft gewonnen hat", glaubt Stefanos Tsitsipas, seine Hausaufgaben für den Showdown erledigt zu haben.
„Ich spiele großartiges Tennis, fühle mich wohl am Platz und habe keine negativen Gedanken im Kopf - selbst wenn einmal etwas nicht funktioniert."
– Stefanos Tsitsipas
Auch der Glaube an sich selbst sei gegenüber dem Vorjahr gewachsen. „Mit der Erfahrung merkst du, dass Frustration deinem Spiel nicht weiterhilft. Mit steigendem Selbstvertrauen findest du auch automatisch mehr Lösungen." Die Chance, am Montag die neue Nummer eins der Welt zu werden, motiviert ihn naturgemäß zusätzlich: „Ich mag die Zahl."
Auch Novak Djokovic weiß nach so vielen großen Endspielen genau, was er zu tun hat.
„Ich habe meine Routine, werde so ziemlich das Gleiche wie immer machen. Aber ich erwarte mir gegen Stefanos definitiv das härteste Match des Turniers."
– Novak Djokovic
Der Finaleinzug bedeute ihm jedenfalls sehr viel. „Vor allem in dieser Phase meiner Karriere. Ich brauche diesen Motor. Hoffentlich habe ich noch genug Sprit im Tank."
Die Posse um seine Deportierung im Vorjahr habe er ebenso überwunden wie die unschönen Schlagzeilen um seinen Vater. „Ich liebe es, in Australien zu spielen und habe in den letzten Wochen auch gut performt. Störfeuer außerhalb des Courts bin ich inzwischen gewohnt. Das hat mich über die Jahre widerstandsfähiger gemacht. Heute bin ich in der Lage, das Rundherum ausblenden und mich ganz aufs Wesentliche zu fokussieren."
Tobi hat die Finalvorschau Tsitsipas - Djokovic verfasst
Seit 25 Jahren bin ich als Sportjournalist für meinungsbildende überregionale Medien tätig und habe u.a. von Olympischen Spielen, Fußball-Weltmeisterschaften und Tennis-Grand-Slam-Turnieren vor Ort berichtet. Durch die Pressearbeit für nationale Sportverbände und Fernsehsender ist mir zudem auch die PR- und Kommunikationssparte der Branche bestens vertraut. Dem Tennissport fühle ich mich als passionierter Hobbyspieler nicht nur beruflich eng verbunden.
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