Wettanbieter ohne deutsche Lizenz
Wetten ohne deutsche Lizenz | |
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Bekannte Lizenzen: | MGA Malta, Curaçao |
Unterschiede: | - Kein OASIS - Kein LUGAS - Anderes Wettprogramm |
Bester Anbieter mit dt. Lizenz: | CrazyBuzzer |
Glücksspiel ist seit jeher ein heikles Thema. Seiner langen Tradition und seinem hohen Unterhaltungswert steht das berechtigte Interesse gegenüber, den Nutzer vor den Gefahren von Spielsucht zu schützen. Die Lösung liegt nach allgemeiner Auffassung in der staatlichen Reglementierung: Lizenzen lautet das Schlagwort. Die Verpflichtung auf spezifische Richtlinien und diverse Präventionsmaßnahmen sollen sicherstellen, dass problematisches Spielverhalten gar nicht erst entsteht.
Besonders umfassend hat sich der deutsche Gesetzgeber mit dem Thema befasst. Zwar hat es eine Weile gedauert, doch seit 2021 gibt es bundesweite Lizenzen für das Anbieten von Glücksspiel im Internet. Dass der Markt davor völlig unreguliert war, stimmt aber nicht. Vielmehr haben sich Buchmacher auf andere europäische Lizenzen gestützt, um im EU-Raum Online Sportwetten zu vertreiben.
Als besonders beliebt galt - und gilt für andere Märkte nach wie vor - die Lizenz aus Malta. Der Inselstaat ist, neben Gibraltar, zum Mekka für Glücksspielanbieter geworden. Seit dem Brexit ist das britische Überseeteritorium für Anbieter, die Zutritt in die Sportwettenmärkte der EU wollen, keine Option mehr. Dafür hat ein anderes Land erfolgreich die Unternehmen umworben: Curaco ist das neue Zentrum einer jungen Buchmacherszene. Curacao? fragt man unweigerlich, liegt das nicht in der Karibik?
In diesem Beitrag wollen wir uns dem europäischen Sportwettenmarkt widmen und zwei der aktuell beliebtesten Glücksspielstandorte vorstellen. Zudem wollen wir klären, warum die Länder sich so erfolgreich in der Wettbranche etablieren konnten und wie sich die dortige Rechtslage im Vergleich zu jener in Deutschland präsentiert.
Wettanbieter ohne Lizenz
„Wetten ohne Lizenz" heißt aus Sicht deutscher Kunden: Wetten ohne deutsche Lizenz. Tatsächlich gibt es Länder in Europa, die Wettanbieter schon vor vielen Jahren mit offenen Armen empfangen und ihnen einen Rechtsrahmen geboten haben. Während man sich in Deutschland noch um eine Lösung für das Glücksspielwesen gestritten hat, haben sich die Betreiber also anderswo hingewandt. Hierzulande wurden diese Angebote, mangels eigener Gesetzgebung, mehr oder weniger geduldet. Damit ist seit Mitte des Jahres 2021 natürlich Schluss.
Anbieter wie Bwin, Interwetten oder Bet-at-home, die bis dahin - und immer noch - auf Malta angesiedelt sind, haben sich dementsprechend, ergänzend zur maltesischen Lizenz, um eine Sportwettengenehmigung in Deutschland bemüht. Zudem sind schnell neue Sportwettenmarken wie Crazybuzzer und Bildbet entstanden, die allein auf den deutschen Markt zugeschnitten sind. Wir haben uns die einzelnen Sportsbooks angeschaut und getestet. Einen Überblick der Ergebnisse bietet die folgende Liste:
Anbieter | Stärken | Bonus | Lizenz | Empfehlung |
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| € 50 |
| 93%EmpfehlenswertCrazyBuzzer besuchen
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| 100 Wettcredits |
| 93%EmpfehlenswertBet365 besuchen
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| € 100 |
| 92%EmpfehlenswertBwin besuchen
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| € 100 |
| 91%EmpfehlenswertInterwetten besuchen
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| € 100 |
| 90%EmpfehlenswertBildbet besuchen
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| € 100 |
| 90%EmpfehlenswertBet-at-home besuchen
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| € 300 (Slots) |
| 89%Teilweise empfehlenswertSportingbet besuchen
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Inhaltsverzeichnis
- Der Status in Deutschland
- Lizenzen aus Malta: Die bekannteste Alternative
- Lizenzen aus Curaçao: Größere Freiheiten für Spieler & Anbieter
- Die Vorteile einer Lizenz aus Curaçao
- Die drei Sportwetten Lizenzen im Direktvergleich
1.) Der Status in Deutschland
Zwei Jahrzehnte des neuen Millenniums waren verstrichen, bevor der deutsche Gesetzgeber endlich eine bundesweite Lösung für die Regelung des heimischen Glückspielmarktes gefunden hatte. Dabei hatten das Internet und die EU mit ihrer Dienstleistungsfreiheit längst eine neue Realität hervorgebracht: eine vielfältige Sportwettenlandschaft aus unterschiedlichsten Angeboten und Anbietern. Derweil scheiterte der deutsche Glücksspielstaatsvertrag - in seiner ursprünglichen Fassung 2008 und in seinen geänderten Fassungen 2012, 2018 und 2020 - entweder an der Ratifizierung der Länder oder an den Gerichten, die einen Widerspruch zu Verfassungs- beziehungsweise Unionsrecht, zuletzt sogar ein diskriminierendes Lizenzierungsverfahren attestierten.
Das neue Glücksspielgesetz 2021
Im Gezerre um eine gemeinsame Lösung war das Bundesland Schleswig-Holstein bereits 2012 ausgeschert und hatte einen Sonderweg beschritten. Die sogenannten Schleswig-Holstein-Lizenzen sind mittlerweile ausgelaufen, denn seit Herbst 2020 gibt es nun bundesweite Konzessionen für die Veranstaltung von Sportwetten.
Grundlage ist der Glücksspielstaatsvertrag 2021 [1], der zwar erst seit 1. Juli 2021 in Kraft ist. In einer Übergangsphase konnten Wettanbieter aber bereits früher bei der zuständigen Behörde, damals noch das Regierungspräsidium Darmstadt, einen Antrag auf Lizenzierung stellen. Gleichzeitig mussten die eigenen Glücksspielangebote an das neue Regelwerk angepasst werden.
Unter den ersten Anbietern, die dem Aufruf, sich dem Konzessionsverfahren zu stellen, folgten, befanden sich namhafte Markvertreter wie etwa Bet-at-home, Tipico und Interwetten. Mit 1. Jänner 2023 hat die eigens eingerichtete Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, kurz GGL, die meisten Aufgaben, darunter die Lizenzierung von Sportwettenveranstaltern, übernommen.
Was genau aber ist neu beziehungsweise erwartet Kunden von Buchmachern mit deutscher Lizenz?
Die wichtigsten Inhalte und Bestimmungen des GlüStV 2021
Die Bestimmungen des GlüStV 2021 ziehen Änderungen in den online Angeboten der Buchmacher nach sich. Die Auflagen, die Kunden direkt oder indirekt zu spüren bekommen, betreffen unter anderem die Programmvielfalt, den Datenschutz sowie - durch den Einzug von Obergrenzen - die persönliche Wettplanung:
Bestimmungen zum Angebot
- Weniger Livewetten
Im Livewettencenter muss hinsichtlich Wettarten deutlich abgespeckt werden. Nur mehr Wetten auf das Endergebnis, das nächste Tor, den nächsten Satz oder ähnliches sind gestattet. - Keine Live Spielothek
Nachdem viele Wettanbieter neben Sportwetten auch andere Glücksspielprodukte führen, sollen an dieser Stelle auch die allgemeinen Programmbeschränkungen nicht unter den Tisch fallen. Progressive Jackpots, Tischspiele wie Blackjack sowie sonstige Live Spielotheken sind gemäß neuer Gesetzeslage unzulässig, die Lizenz bleibt auf Sportwetten beschränkt. Für Automatenspiele und Poker gibt es ein eigenes Lizenzierungsverfahren und getrennte Konzessionen.
Bestimmungen zu den Limits
- Einzahlungslimit
Grundsätzlich gilt eine allgemeine monatliche Obergrenze von 1.000 Euro für Einzahlungen auf das Wettkonto. Wem diese nicht ausreichend erscheint, der hat die Möglichkeit, ein höheres, individuelles Limit zu beantragen. Meistens funktioniert dies über das Wettkonto. Dafür, dass das spezifische Limit eingehalten wird, sorgt das LUGAS-System. - Einsatzlimit
Ein spezifisches Einsatzlimit gibt es zudem bei Slots. Je Spin am Automaten darf nicht mehr als ein Euro gesetzt werden.
Bestimmungen zum Daten-/Spielerschutz
- Selbstbeschränkung
Nicht nur nach oben lässt sich das Limit per Antrag regulieren. Unkomplizierter geht es, wenn Kunden sich selbst beschränken wollen. Dazu erhält man gleich bei der Registrierung die Möglichkeit. Im Zuge der Kontoeröffnung kann ein niedrigeres Limit als 1.000 Euro für monatliche Einzahlungen gewählt werden. Zudem lassen sich tägliche, wöchentliche und monatliche Einsatz- und/oder Verlustlimits einstellen. - Selbstsperre und Panik-Button
Spieler können eine Selbstsperre veranlassen. Zudem gibt es im Wettkonto einen Panik-Button, der eine kurzfristige Sperre des Spielers für 24-Stunden zur Folge hat. Unabhängig davon gibt es auch Mechanismen zur Fremdsperre, das heißt ein Sicherheitsnetz für den Fall, dass ein Spieler problematisches Spielverhalten an den Tag legt. - Spielersperrdatei
Wettanbieter mit deutscher Lizenz sind an das bundesweite Spielersperrsystem OASIS angeschlossen. Dabei handelt es sich um eine Datenbank, in der alle gesperrten Spieler vermerkt sind. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sich Glücksspielsüchtige an einen anderen Anbieter wenden können. - Erzwungene Spielpause
Erzwungene Spielpausen sind bei Automatenspielen vorgesehen. Um den Druck aus dem Spiel zu nehmen, ist nach jedem Spin eine Wartezeit von fünf Sekunden vorzusehen. - Persönliche Spielbilanz
Um den Spieler dabei zu unterstützen, den Überblick über seine Spieltätigkeit zu behalten, muss er durch den Anbieter regelmäßig auf seine Gewinne und Verluste aufmerksam gemacht werden.
Bestimmungen zum Spielerkonto
- Registrierpflicht
Für den Spieler ist ein Spielerkonto verpflichtend. Auch Gratisspiele („unentgeltliche Unterhaltungsangebote") dürfen nur registrierten Nutzern zugänglich gemacht werden. - Keine Mehrfachkonten
Spieler dürfen nur ein Konto bei einem Anbieter haben. Das parallele Spielen bei mehreren Glücksspielunternehmen ist verboten.
Bestimmungen zur Werbung
- Keine Umfeldwerbung
Sportwetten auf ein Sportereignis dürfen unmittelbar vor und während der Live-Übertragung dieser Veranstaltung nicht auf demselben Kanal (also dem Kanal, auf dem die Übertragung stattfindet) beworben werden. - Testimonials
Mit aktiven Sportlern und Funktionären darf nicht für Sportwetten geworben werden. - Werbezeitpunkt
Für virtuelle Automatenspiele ist ein Werbeverbot zwischen 6 und 21 Uhr festgelegt. Dieses gilt für Rundfunk und Internet.
Die Lizenzauflagen in Deutschland sind, verglichen mit jenen anderer Länder, deutlich strenger, was natürlich nicht nur für Lob, sondern auch für Kritik gesorgt hat. Während die einen den sehr wirksamen Spielerschutz begrüßen, beanstanden Sporttipper und Buchmacher die Auflagen als Freiheitsbeschränkung.
Stellt sich also die Frage:
Warum sind deutsche Lizenzen trotz allem so beliebt?
Die einfache Antwort lautet: Wer in Deutschland Online Sportwetten anbieten möchte, der braucht dafür auch eine Lizenz aus Deutschland. Andernfalls muss damit gerechnet werden, dass die zuständige Behörde rechtlich gegen das Glücksspielunternehmen vorgeht. Die Genehmigung sorgt also für Rechtssicherheit in einem Markt, der ohnehin viele Jahre von Unsicherheit geprägt war.
zum Inhaltsverzeichnis2.) Lizenzen aus Malta: Die bekannteste Alternative
- zur Selbstbeschränkung erhalten,
- zur Festlegung von Einzahlungs- und Einsatzlimits sowie
- zum freiwilligen Selbstausschluss.
Variable Spielerlimits & keine Programmbeschränkung
Anders als die deutsche Lizenz sieht jene aus Malta keine gesetzlich festgelegten Spielerlimits vor. Vielmehr wird die Verantwortung diesbezüglich an das Glücksspielunternehmen delegiert. Dieses muss feste Einzahlungs-, Einsatz- und / oder Verlustlimits vorgeben, in welcher Höhe liegt aber in der Hand des Anbieters. Auf dieselbe Weise ist ein Sitzungslimit geregelt.
Auch die Werbung für Glücksspielangebote ist im maltesischen Gesetz reglementiert. Allerdings nur insofern, als durch diese keine falschen Eindrücke vermittelt werden dürfen, wie etwa jener, Sportwetten könnten finanzielle Probleme lösen.
Inhaltlich ist die Lizenz aus Malta nicht auf bestimmte Produktgruppen beschränkt. Stattdessen wird nach vier Typen von Spielen unterschieden. Im Antrag können Glücksspielunternehmen selbst festlegen, über welchen Gültigkeitsbereich (Typ 1, 2, 3 und/oder 4) sich die Lizenz erstrecken soll. Danach richten sich die Auflagen und die Prüfung durch die Behörde.
Die vier Typen von Glücksspielen gemäß Malta-Lizenz:
- Typ 1: Glücksspiele, deren Ausgang von einem Zufallsgenerator bestimmt wird (wie Roulette, Blackjack, Baccarat, Lotterien)
- Typ 2: Glücksspiele, deren Ausgang vom Ergebnis eines Wettbewerbs abhängig ist, wobei der Anbieter sein Risiko über Quoten selbst steuern kann (= Sportwetten)
- Typ 3: Glücksspiele, für die der Anbieter nur als Vermittler fungiert und daher selbst kein Risiko trägt (u. a. alle Spiele, wo Spieler gegeneinander spielen wie bei einer Wettbörse, bei Bingo und Poker)
- Typ 4: Controlled Skill Games - bspw. Tarot, Rummy oder Backgammon, aber auch Fantasy Sports
3.) Lizenzen aus Curaçao: Größere Freiheiten für Spieler & Anbieter
Die Lizenz aus Curaçao stellt gleich in zweiwacher Hinsicht eine Besonderheit dar. Zunächst einmal befindet sich der Inselstaat rein geografisch nicht in Europa, dafür ist er aber politisch den Niederlanden und damit der EU zugeordnet. Unternehmen, die sich hier niederlassen, berufen sich demnach, ebenso wie jene auf Malta, auf die europäische Dienstleistungsfreiheit. Zum Zweiten ist auch das Lizenzsystem auf Curaçao anders organisiert als in Deutschland oder auf der Mittelmeerinsel.
Mischform aus privatem und behördlichem Lizenzsystem
Unterschieden wird zwischen den sogenannten Masterlizenzen und Sublizenzen. Erstere werden per Dekret vom Justizministerium vergeben. Bis heute gibt es vier an der Zahl, die allesamt zwischen 1996 und 2001 ausgestellt worden sind. Als Masterlizenzhalter sind die Inhaber berechtigt, Sublizenzen auszustellen. Folglich gehen alle Curaçao-Konzessionen auf diese vier zurück. Die zwei bekanntesten unter den vier privaten Lizenzgebern sind Curaçao eGaming (CEG) und Antillephone N.V.
Die Inhaber der vier Masterlizenzen auf Curaçao:
Masterlizenz-Inhaber | ||
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Cyberluck Curaçao N.V. (Curaçao eGaming) | 1668/JAZ | |
Antillephone N.V. | 8048/JAZ | |
Gaming Curaçao N.V. | 365/JAZ | |
5536/JAZ |
4.) Die Vorteile einer Lizenz aus Curaçao
Auf den ersten Blick mag das Lizenzsystem auf Curaçao etwas ungewöhnlich anmuten. Tatsächlich hat sich die Vorgehensweise aber bewährt. Seit über 25 Jahren werden auf dem Inselstaat auf diesem Wege Glücksspiellizenzen für private Anbieter ausgestellt. Damit hat sich das Vergabeverfahren als politisch stabil erwiesen. Paradoxer Weise - betrachtet man die jahrhundertealte Sportwettentradition europäischer Nationen - verfügt ausgerechnet Curaçao über eine der längsten Traditionen als Lizenzgeber.
In Folge hat sich eine eigens auf die Bedürfnisse der Glücksspielunternehmen zugeschnittene Infrastruktur herausgebildet. Beispiel dafür wären spezielle Hosting Services. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass die private Lizenzvergabe deutlich schneller vonstattengeht, als wenn Behörden involviert sind. Das Prüfungsverfahren dauert, sofern alle Unterlagen von Seiten des Antragsstellers vorbereitet sind, im besten Fall eine Woche, durchschnittlich jedoch nicht länger als vier Wochen.
Die Vorteile für …
- Einfaches und schnelles Lizenzierungsverfahren
- Geringe Lizenzkosten = günstigste Lizenz am Markt
- Geringer Steuersatz auf Curaçao
- Gute v.a. technische Infrastruktur
- Eine Lizenz für alle Gamingprodukte (Sportwetten, Slots, Poker, Lotto)
- Lizenz ermöglicht auch Krypto-Gambling
- Einzahlunglimit ist von Haus aus höher
- Wettprogramm kann auch eSports u.ä. bieten
- Alternative Unterhaltungsangebote (bspw. Live Spiele) sind möglich
- Erweiterte Zahlungsoptionen durch Kryptowährungen
Natürlich sollen aber auch die Nachteile für Kunden nicht unerwähnt bleiben:
- Tipper sind bei Spielsucht weitestgehend auf sich selbst gestellt
- Kein Schutz vor Überschuldung
- Bei Rechtsstreitigkeiten gilt der Gerichtsstand Curaco, nicht Deutschland
- Beliebte Zahlungsmethoden wie Paypal sind nicht verfügbar
- In Deutschland werden diese Seiten entweder gesperrt oder behördlich verfolgt
5.) Die drei Sportwetten Lizenzen im Direktvergleich
Deutschland | Malta | Curaçao | |
---|---|---|---|
Lizenzgeber | Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder | Malta Gaming Authority | Curacao eGaming (CEG) |
Website | https://www.gluecksspiel-behoerde.de/de/ | https://www.mga.org.mt/ | https://www.curacao-egaming.com/ |
Geltungsbereich | getrennte Lizenzen für Sportwetten, Slots und Poker | Abhängig von der gewährten Lizenz (Typ 1, 2, 3 und/oder Typ 4) | Gesamte Glücksspielpalette |
Spielerlimits | Gesetzlich bei 1.000€/Monat, höheres Limit kann beantragt werden | Spielerlimits sind verpflichtend vom Anbieter festzusetzen | Nicht vorgeschrieben |
Spielerschutz | OASIS & Unterstützung durch Suchthilfe-Organisationen, Identitätsprüfung sorgt für Ausschluss Minderjähriger | Selbstsperre auf Wunsch, Kontoverifizierung (Identitätsprüfung) verpflichtend | Selbstsperre auf Wunsch, Kontoverifizierung findet meistens statt |
Bekannte Lizenznehmer | Bwin, Bet365, Interwetten, Bildbet, Sportingbet, Bet-at-home | Bwin, Bet365, Interwetten, Bet-at-home | Cloudbet, Stake |
FAQ zu Wetten ohne deutsche Lizenz
- Wie sicher sind Sportwetten Anbieter ohne deutsche Lizenz?
- Warum sollte man nur Wettanbietern mit Lizenz vertrauen?
- Wie überprüfe ich, ob der Anbieter über eine gültige Lizenz verfügt?
- Warum gibt es plötzlich ein monatliches Wettlimit / Einzahlungslimit von 1.000 Euro?
- Betrifft das Wettlimit von monatlich 1.000 Euro auch andere Lizenzen?
- Was ist das Besondere bzw. der Vorteil einer Lizenz aus Curaçao?
1.) Wie sicher sind Sportwetten Anbieter ohne deutsche Lizenz?
Sportwetten ohne deutsche Lizenz sind prinzipiell sicher, sofern der Anbieter in einem EU Land lizenziert ist. Hier gelten europäische Standards und es gibt eine zuständige Glücksspielaufsicht. Solche Anbieter sind also „sicher", im Sinne von Fairness und Seriosität. Eine Angebotssicherheit, das heißt, dass es zuverlässig auch verfügbar ist, können in Deutschland nur Buchmacher gewährleisten, die auch hierzulande lizenziert sind. Im Ausland bewilligte Sportwettenprodukte werden von der Behörde als nach deutschem Recht illegal eingestuft und gesperrt.
Wichtige Kriterien für das sichere Wetten im Internet sind:
- Lizenz: Eine Lizenz bürgt für externe Kontrolle und damit für Sicherheit und Seriosität des Anbieters.
- Zahlungsverkehr: Die Zusammenarbeit des Wettanbieters mit bekannten Zahlungsdienstleistern (bspw. Trustly, PayPal) ist ebenfalls ein Qualitätsmerkmal und somit Indiz für die Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens.
- Datenschutz: Der Datenschutz ist online ein ganz besonders großes Thema. Software zur Datenverschlüsselung sowie komplexe Authentifizierungs-, Registrierungs- und Anmeldeverfahren stellen die notwendige Sicherheit bei der Nutzung der Angebote her.
- Wettkonto: Der Spielerschutz kann nur über ein persönliches Wettkonto gewährleistet werden. Die Identitätsprüfung, zum Schutz von Minderjährigen, oder die Selbstsperre sind nur zwei von vielen wichtige Funktionen eines Spieleraccounts.
- Geschäftsbedingungen: Das Platzieren von Wetten stellt ein Geschäft zwischen zwei Parteien - Wettanbieter und Kunde - dar und wie stets gilt auch hier: Ohne Geschäftsbedingungen kein Vertragsabschluss! Die AGB müssen unbedingt auf der Webseite einsehbar sein.
- Impressum: Das Impressum gibt Auskunft über den Vertragspartner, also das anbietende Unternehmen, und darf auf keiner seriösen Seite fehlen!
- Kundendienst: Der Kundendienst ist ein wichtiges Aushängeschild und somit Qualitätsmerkmal eines Unternehmens.
- Selbstbeschränkung: Ganz wichtig im Zusammenhang mit dem Glücksspiel ist, dass dem Spieler die Möglichkeit zur Selbstbeschränkung (via Festlegen von Limits) bis hin zum Selbstausschluss gegeben ist. Nur so kann Spielsucht wirksam vorgebeugt und bekämpft werden.
2.) Warum sollte man nur Wettanbietern mit Lizenz vertrauen?
Lizenzen sind gewissermaßen das Qualitätssiegel der Wettbranche: Eine externe Instanz stellt sicher, dass es sich um ein seriöses, geprüftes und stabiles Angebot handelt. Hinzu kommt, dass in den meisten Ländern das Glücksspiel ohne Lizenz illegal ist.
zur FAQ Übersicht3.) Wie überprüfe ich, ob der Anbieter über eine gültige Lizenz verfügt?
Generell ist es gelebte Praxis unter den Wettanbietern, einen Direktlink zur Lizenz in der Fußzeile der Webseite zu platzieren. Teilweise ist diese Vorgehensweise sogar von der Regulierungsinstanz vorgeschrieben. Dies gilt zum Beispiel für Konzessionsnehmer in Deutschland. Zudem führt die zuständige Behörde ein Register der lizenzierten Sportwettenangebote. Die nachfolgende Tabelle zeigt auf, wie der Lizenzstatus für die unterschiedlichen Konzessionen überprüft werden kann.
Lizenz | Prüfbar via | Wo zu finden |
---|---|---|
Malta | Verzeichnis | https://www.mga.org.mt/licensee-hub/licensee-register/ |
Deutschland | White List | https://www.gluecksspiel-behoerde.de/de/erlaubnisfaehigesgluecksspiel/whitelist |
Curacao | Logo des Lizenzgebers mit Direktlink zur Lizenz | Im Footer des jeweiligen Wettportals |
4.) Warum gibt es plötzlich ein monatliches Wettlimit / Einzahlungslimit von 1.000 Euro?
Das Einzahlungslimit von 1.000 Euro monatlich ist Bestandteil des Glücksspielstaatsvertrags 2021. Buchmacher, die Sportwetten in Deutschland anbieten und daher eine deutsche Lizenz lösen, verpflichten sich dazu, die Einzahlungen und damit die Wettaktivität ihrer Kunden entsprechend zu beschränken. Begründet wird diese Auflage mit dem Spielerschutz. Wer seine Bonität belegen kann, dem kann der Wettanbieter ein höheres Limit einräumen.
zur FAQ Übersicht5.) Betrifft das Wettlimit von monatlich 1.000 Euro auch andere Lizenzen?
Nein. Dieses Wettlimit ist nur im deutschen Glücksspielstaatsvertrag 2021 festgelegt. Das Glücksspielgesetz aus Malta beispielsweise schreibt vor, dass Anbieter ein Limit einziehen müssen, allerdings wird kein bestimmter Grenzbetrag festgesetzt. Darüber hinaus gibt es auch Lizenzen, beispielsweise aus Curacao, die nur wenige Spielerschutzbestimmungen vorschreiben.
zur FAQ Übersicht6.) Was ist das Besondere bzw. der Vorteil einer Lizenz aus Curaçao?
Auf Curacao werden schon seit fast 30 Jahren Lizenzen für Online Sportwetten vergeben, einen Boom erfahren hat der Inselstaat als Glücksspielstandort aber erst so richtig, seitdem der deutsche Glücksspielstaatsvertrag in Kraft ist. Kunden, die mit der Neuregelung nicht einverstanden sind, wenden sich vermehrt Buchmachern aus Curacao zu. Rein rechtlich bewegen sich diese Angebote in einer tiefgrauen Zone und Tipper müssen jederzeit mit einer Sperre rechnen. Zudem gibt es keine ausreichende Prävention gegen Spielsucht.
zur FAQ ÜbersichtZusammenfassung und Fazit
Der europäische Glücksspielmarkt ist sehr vielfältig, auch was die Lizenzen anbelangt. Die meisten Länder haben ihr Glücksspielwesen liberalisiert, allerdings nicht gänzlich, sondern Buchmacher werden unter Aufsicht gestellt, um dem gesellschaftlichen Problem der Spielsucht wirksam entgegentreten zu können.
Aufgrund der spezifischen Situation in Deutschland, wo der Gesetzgeber bis 2021 nicht in der Lage war, Ordnung zu schaffen, waren viele Jahre lang maltesische Lizenzen, vor dem Brexit auch Lizenzen aus Gibraltar, beliebt unter Buchmachern. Sie galten als Tor in den deutschen Markt und Anbieter waren von den heimischen Behörden geduldet.
Seit Mitte 2021 haben diese Konzessionen für Deutschland ausgedient, als Standort ist Malta aber nach wie vor das Mekka der Branche.
Quellen- und Linkverzeichnis:
[1] https://www.gluecksspiel-behoerde.de/images/pdf/201029_Gluecksspielstaatsvertrag_2021.pdf
[2] https://legislation.mt/eli/cap/583/eng/pdf